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Sonntag, 24. März 2013

Schneeglöckchen - weitere Gedichte

Das Schneeglöckchen. 

Kleines Blümchen steigt zur Höh',
Halb erst Blüthe, halb noch Schnee,
Weicht der Schnee, da blüht sein Stern,
Kommt die Blüthe, weicht es gern.

Jene bricht hervor aus grün,
Diesem will's am Herzen blüb'n,
Wägt von Frühlings bunter Lust
Grünen Keim in stiller Brust.

Und der Blätter duft'gen Schnee
Höb's wie Flügeln gern zur Höh',
Doch es senkt sie, sagt nur: sing
Voglein I schwing' dich, Schmetterling!

So verkündigt es den Mai'n,
Darf sich seiner Pracht nicht freu'n,
Erstes Lüftchen hat s umspielt,
Süße Liebe hats gefühlt!

(J. M. Braun)

Schneeglöckchen. 

Ich kenn' ein Glöcklein, lieblich und zart,
Durch weißen Schmelz verschönt,
Das leise nur, doch wunderbar,
Durch's Reich der Lüfte tönt,
Ein Glöcklein ist's, aus Flor gewebt,
Das jedes Herz mit Lust belebt.

Bescheiden hängt das Glöcklein nur
An einem grünen Band,
Das die Natur mit zarter Kunst
Ihm um das Hälschen wand.
Und wenn die Luft das Glöcklein schwingt,
Es lieblich durch die Fluren klingt.

Und schöne Zeit verkündet es
Mit seinem Silberton;
Denn wißt, es naht im Feierzug'
Der holde Frühling schon,
Mit seiner Hand das Erdenreich
Zu segnen einem Gotte gleich.

Und kaum vernimmt den Wunderklang
Der Blumen duftend Chor,
Da eilt es aus dem Kämmerlein
Gar schnell ans Licht hervor,
Und drangt mit Schönheit angethan.
Zum Frühlingseinzug' sich heran.

Und sieh in Reihen folget nun,
Dem lieben Glöcklein hold,
Des Märzenblümchens reines Blau,
Und der Ranunkeln Gold,
Und lieblich würzt als Opferduft
Das Veilchen schon die' laue Luft.

Und bunter stets, und schöner stets
Kommt schon der Zug heran,
Die Maaslicb da, die Primmel dort,
Und hier die Tulipan,
Und auch der Anemonen Weiß
Schließt freundlich sich zum Blumenkreis.

Und immer weiter dehnet sich
Der Blumen duftend Heer,
Kaum hört man noch den süßen Ton
Des Silberglöckchens mehr;
Nur leise noch der Laut erklingt,
Der sich aus diesem Glöcklein schwingt.

Und endlich wenn der Frühling kommt
In seiner Herrlichkeit
Verstummt das Glöcklein ganz und gar
Auf lange, lange Zeit,
Und schließt sich in sein enges Haus,
Und ruht von seiner Feier aus.

(Radda)

Dienstag, 19. Februar 2013

Das Schneeglöckchen Prosa

Bild: Leo Michels
Beim Stöbern in verschiedenen alten Werken bin ich auf einige Geschichten über das Schneeglöckchen gestoßen.

Die Schreib- und Ausdrucksweise entspricht zwar nicht mehr dem heutigen Zeitgeist. Wer aber Prosa von alten Dichtern mag, der mag sicher auch diese netten Beschreibungen.

Hier gibt es mehr übers Schneeglöchcken und hier ein Gedicht über das Schneeglöckchen.



Das Schneeglöckchen (von Wilhelm Wagner) 

Als der Engel der Blumen die Kinder des Lenzes erschaffen, und sie alle bekleidet hatte mit Anmuth und Liebreiz, da freute er sich der lieblichen Blumen und dachte, eine zu schaffen noch, mit einfachem Schmucke gezieret, daß sie verklaren möge die Tage des scheidenden Winters. Siehe! da strebten herauf aus dem Schoos der nährenden Erde zarte Blätter mit freudigem Grün; drauf zeigt sich ein Blümchen, weiß, wie der glänzende Schnee. Es sah mit liebenden  Augen zu ihm der Engel hinab, und sprach die segnenden Worte: „Blühe du in Anmuth auf, unschuldiges Blümchen! Mögen vor allen die Kinder Dich lieben, und Deiner sich freuen: Denn Du bist ja ein Bild des beginnenden Lebens und gleichest  stillen Ahnungen, die im jungen Busen sich regen. Wie im glänzenden Weiß der Farben jegliche schlummert, so auch liegt in dem Kind das ganze buntfarbige Leben noch in einem Farbentone und himmlischer Reinheit; — Wie das liebliche Grün uns mahnet zu hoffen, zu harren, So auch zeigt sich im Kind die schöne Hoffnung des Lebenes," also der Engel. —

Das Blümchen nannten Schneeglöckchen die Menschen, und es ward für sie ein Blümchen voller Bedeutung. An das Leben erinnert es uns der munteren Kinder, an die Hoffnungen mahnet es des kindlichen Lebens. Wer verweilte nicht gern im Kreise der Kinder ? — Sie leben noch in einer schöneren Welt, wo Liebe und Unschuld gleich Paradiesesblumen erblühen, wo Güte und Einfalt noch nicht gewichen sind. Auf einem blühenden Eiland lebt das fröhliche Kind, und ruht im Schatten der Bäume, spielt mit Blumen, die es am Rande der Quelle gepflücket, locket die Täubchen herbei und lauscht dem Gesange der Vögel.

Gold'ne Träume umschweben sein Haupt, und wiegen in Schlummer sanft es ein, und es sieht im Traume die Engel und fragt sie, wer die Sterne gemacht, und wer die erwärmende Sonne, wer die Vögel ernährt, und die Fischlein urd die Gewürmer. O! wie so lieblich ist es, zu seyn bei fröhlichen Kindern, und wie freuen wir uns bei ihnen entschwundener Zeiten? —

Wie ein blühender Baum der Hoffnungen viele erreget, so erreget ein Kind die Hoffnungen liebender Menschen. In der Seele des Kinde ruhet der Keim aller Tugend, aller Weisheit und Frömmigkeit und der göttlichen Liebe. Siehe! sie wachsen heran, und werden glückliche Menschen, treffliche Bürger des Staats und eifrige Diener der Kirche, edle Verfechter des Rechts und treue Beförd'rer des Guten, liebende Väter und Mütter und Familienhäupter. O ihr, die ihr des Glücks euch erfreut und des köstlichsten Schatzes, Kinder zu haben, — ach! werdet nicht müd, sie liebend zu pflegen, daß der herrliche Keim, in ihrer Seele gelegen, schön und kräftig erwachse zum Baum, mit Früchten behaftet! Bleibt in der Lieb', und hoffet und glaubt, daß eure Liebe einst mit reichlichem Segen lohnt der himmlische Vater!

Vorwort zum Buch "Schneeglöckchen, Lyrische Erstlingsblüthen" von G Sigmund

Einsam blühte ein Schneeglöckchen im Walde, mit Wehmuth ringsum das schneebedeckte Moos und die schlafenden Blumen betrachtend, Todessehnsucht im Herzen. Da neigte sich, durch des Schneeglöckchens eigenes Grabgeläute aus den Träumen erweckt, mitleidvoll ein junges Tannenbäumchen zu ihm hernieder und flüsterte ihm von dem schönen Frühling voll Sonnenschein und Freude, von dem Frühling, der nun bald seinen Einzug halten werde, zu. Da erbebte auch des Schneeglöckchens Herz voll Lebenslust und Hoffnung, und liebewarm aufschauend zu dem grünenden Bäumchen begann es, den Frühling einzuläuten
(Gottlob Sigmund)

Samstag, 12. Januar 2013

Schneeglöckchen - Gedicht

Bald sieht man sie wieder - die Schneeglöckchen. Dann geht es aufwärts mit der Zeit. Die Tage werden wieder länger, die Nächte kürzer. Siehe auch Blumensprache Schneeglöckchen


Schneeglöckchen

’s war doch wie ein leises Singen
In dem Garten heute nacht,
Wie wenn laue Lüfte gingen:
"Süße Glöcklein, nun erwacht,
Denn die warme Zeit wir bringen,
Eh’s noch jemand hat gedacht." -
Rührt’ die stillen Glöcklein sacht,
Daß sie alle tönen müssen
Von der künftgen bunten Pracht.
Ach, sie konntens nicht erwarten,
Aber weiß vom letzten Schnee
War noch immer Feld und Garten,
Und sie sanken um vor Weh.
So schon manche Dichter streckten
Sangesmüde sich hinab,
Und der Frühling, den sie weckten,
Rauschet über ihrem Grab.

Joseph Freiherr von Eichendorff

Das Schneeglöckchen

Der Frühling will kommen,
der Winter ist aus.
Schneeglöckchen läuten:
heraus, heraus!
Heraus ihr Schäfer in Flur und Heid`
es ist nicht mehr länger Schlafenszeit.
Ihr Sänger hervor aus Feld und Wald,
ihr Veilchen erwachet und duftet bald.

Georg Scheurlin

Dienstag, 20. Januar 2009

Schneeglöckchen

Es sieht fast aus, wie der Schnee selbst und versteckt sich häufig unter diesem. Es ist wohl die erste blühende Pflanze, die sich bereits im Winter, und zwar vom Februar bis März, zeigt.

Das Schneeglöckchen ist ein Zwiebelgewächs. Die Blüte hat drei äußere und drei innere Blütenblätter. Die inneren Blütenblätter sind etwa halb so groß wie die äußeren. Sie tragen an der Spitze einen grünen Fleck. Die Pflanze wird 8 - 30 cm hoch.

Eine Bedeutung des Schneeglöckchens heißt Trost.
Die Blumensprache sagt: "Aus deinen Blicken strahlt die Reinheit deines Herzens."

Ein kleiner Strauß von Schneeglöckchen erfreut mit Sicherheit jeden. Es gibt zahlreiche Gedichte und Geschichten über das Schneeglöckchen. Eine kleine Auswahl wird anschließend gebracht.

Ein kleines Frühlingslied über das Schneeglöckchen:

Der ursprüngliche Text stammt von Hedwig Haberkern (1837-1902)
und wird heute so gesungen:

Schneeflöckchen Weißröckchen wann kommst du geschneit?
Du wohnst in den Wolken, dein Weg ist so weit.
Komm setz dich ans Fenster, du lieblicher Stern,
malst Blumen und Blätter, wir haben dich gern.
Schneeflöckchen, du deckst uns die Blümelein zu,
dann schlafen sie sicher in himmlischer Ruh'.
Schneeflöckchen Weißröckchen komm zu uns ins Tal.
Dann bau'n wir den Schneemann und werfen den Ball.

Vom Schnee und vom Schneeglöckchen

Der Herr hat alles erschaffen: Gras und Kräuter und Blumen. Er hatte ihnen die schönsten Farben gegeben.
Zuletzt machte er nun noch den Schnee und sagte zu ihm: "Die Farbe kannst du dir selbst aussuchen. So einer wie du, der alles frisst, wird ja wohl etwas finden."
Der Schnee ging also zum Gras und sagte: "Gib mir deine grüne Farbe!"
Er ging zur Rose und bat sie um ihr rotes Kleid.
Er ging zum Veilchen und dann zur Sonnenblume. Denn er war eitel. Er wollte einen schönen Rock haben.
Aber Gras und Blumen lachten ihn aus und schickten ihn fort. Er setzte sich zum Schneeglöckchen und sagte betrübt: "Wenn mir niemand eine Farbe gibt, so ergeht es mir wie dem Wind. Der ist auch nur darum so bös, weil man ihn nicht sieht."
Da erbarmte sich das Schneeglöckchen und sprach: "Wenn dir mein Mäntelchen gefällt, kannst du es nehmen."
Der Schnee nahm das Mäntelchen und ist seitdem weiß.
Aber allen Blumen ist er er seitdem feind, nur nicht dem Schneeglöckchen.
Dähnhardt, Oskar (1870-1915)


Volkslied Schneeglöckchen kling

Schneeglöckchen kling,
Frühling uns bring,
bring uns den Sonnenschein,
wacht auf ihr Blümelein,
Schneeglöckchen kling,
Frühling uns bring.

Vöglein trara,
sind wieder da,
bau'n sich ein Nestelein,
für ihre Kinderlein.
Vöglein trara, sind wieder da.