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Montag, 25. Februar 2013

Krokus

Foto: pixabay
Der Krokus ist aus den Rasen unserer Gärten nicht mehr hinweg zu denken.

Er gehört zur Familie der Schwertliliengewächse. Andere Namen: Safrankrokus, Gelbe Würze.

Die Blütezeit ist von August bis November. Die Frühjahrs-Krokusse blühen von Februar bis März und sind damit weitere Frühlingsboten.

Als Heilwirkung wird dem Krokus zugeschrieben: abführend, windtreibend, krampflösend, aufbauend.

Die Pflanze ist schwach giftig.

Die Blumensprache sagt: "Ich bitte um Bedenkzeit."

Und was sagt Charlotte de Latour zum Krokus bzw. Wiesenzeitlose?

Meine schönen Tage sind verflossen. In den letzten Tagen des Sommers schimmert auf dem Grün der feuchten Wiesen eine Blume, gelb, wie der früh blühende Safran; es ist die Wiesenzeitlose. Aber, weit entfernt, wie dieser, Freude und Hoffnung zu erwecken, verkündet sie das nahe Ziel der schönen Tage.

Die Alten glaubten, diese Pflanze stamme von den Gefilden in Colchis her, und verdanke ihre Entstehung einigen Tropfen des Zaubertranks, den Medea zubereitete, um den Greis Aeson zu verjüngen. Dieses Märchen nährte lange den Wahn, daß die Wiesenzeitlose ein Verwahrungsmittcl vor allen Krankheiten sey. Die Schweizer binden diese Blume um den Hals ihrer Kinder und glauben sie dadurch vor allen Unfällen gesichert. Die thörichre Meinung von der Wunderkraft dieser Pflanze hatte selbst sonst sehr verständige Menschen irre geführt, und nur den Bemühungen des berühmten Haller's gelang es endlich, diesen leeren Aberglauben der Unwissenheit zu vertilgen. Indeß Verdient die Wiesenzeitlose, wegen ihrer sonderbaren Eigenheiten, immer die genaue Prüfung der Pflanzenkundiger.

Ihre Krone, aus sechs violetglänzenden Einschnitten bestehend, hat weder Blätter noch Stengel; ein langes Rohr, weiß wie Elfenbein, nur eine Verlängerung der Blume selbst, dient ihr zum Stengel; am Ende derselben befindet sich das Saamenkörnchcn, das erst im folgenden Frühling zur Reife gedeiht. Die Hülse, die es umschließt, tief in das Gras gehüllt, trotzt der stärksten Winterkälte; aber in den ersten warmen Tagen erhebt sich diese Art von Wiege aus der Erde und schaukelt sich in den Sonnenstrahlen, umgeben von einem Büschel breiter Blätter vom freundlichstem Grün.

So vermischt diese Pflanze, gegen den gewöhnlichen Gang der Natur, ihre Früchte unter die Blumen des Frühlings und ihre Blumen unter die Früchte des Herbstes. Aber immer hat das sanfte Lamm einen Widerwillen dagegen, und die zärtliche Schäferin wird bei ihrem Anblick wehmüthig; und wenn zuweilen die Schwermut von ihren matten blauen Blumen einen Kranz flicht, so soll er nur der Erinnerung jener glücklichen Tage geheiligt werden, die unwiederbringlich verschwunden sind.
(alte Schreibweise wurde beibehalten)