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Samstag, 2. März 2013

Korn

Foto: Pixabay

Korn. Reichthum. 

Nach der Meinung der Pflanzenkundigen findet man keine Getreideart mehr in ihrem ursprünglichen Zustande. Alle diese Pflanzen scheinen von der Vorsehung der Obhut der Menschen, nebst der Benutzung des Feuers, anvertraut zu seyn, um ihnen dadurch die Herrschaft über die Erde zu sichern. 

Mit Korn und Feuer kann man alles übrige entbehren, alles übrige erlangen. Der Mensch kann, bloß mit Getreide, alle Hausthiere erhalten, die ihn ernähren und seine Arbeiten mit ihm theilen. Das Schwein, das Huhn, die Gans, die Ente, die Taube, der Esel, das Schaf, die Ziege, die Kuh, der Stier, das Roß, die Katze und der Hund; die ihm dafür zur Wiedervergeltung, Fleisch, Speck, Eier, Wolle u. m. dergl. liefern, ihm nützliche Dienste leisten und ihm Zuneigung und Dankbarkeit beweisen. 

Das Korn ist das erste Band der Geselligkeit, denn sein Anbau und seine Zubereitung erfordern viele und angestrengte Arbeiten und wechselseitige Hilfe; daher nannten auch die Alten die Ceres die Gesetzgeberin. 

Ein Araber, in der Wüste verirrt, erzählt der Dichter Sady in seinem Gulistan, hätte seit zween Tagen nichts gegessen; er sah den Hungertod vor Augen. Als er bei einem Brunnen Vorbeiging, wo die Karavanen zu rasten pflegten, wurde er einen kleinen ledernen Beutel gewahr. Er hob ihn auf: „Gott sey gelobt!" rief er aus: ich glaube, es ist etwas Mehl darin!" Hastig öffnete er ihn, aber, als er seinen Inhalt gewahr wurde, rief er schmerzhaft aus: „O ich Unglücklicher! es ist nur Goldstaub!"
(Quelle: "Charlotte de Latour: Die Blumensprache, oder Symbolik des Pflanzenreichs.")

Ceres ist die römische Göttin des Ackerbaus, der Fruchtbarkeit und der Ehe. Ebenso gilt sie als Gesetzgeberin. Sie war die Tochter des Saturnus und der Ops.
(Quelle: Wikipedia)