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Donnerstag, 9. Mai 2013

Kreuzblümchen

Foto: Leo Michels
Die Gewöhnliche Kreuzblume ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblumengewächse. Sie wird auch Natterblume genannt.

Sie kommt in Kiefernwäldern, auf Wiesen, in Küstendünen, in Zwergstrauchheiden vor. Oft sieht man sie auch an Wegrändern. In Deutschland kommt die Kreuzblume in den südlichen Bundesländern zerstreut vor, in den nördlichen Bundesländern selten. In einigen Bundesländern steht sie auf der Roten Liste.

Die Blumensprache sagt: Wie befindest du dich?

Kreuz , du bist mein bester Theil 
Denn in dir allein ist Heil!

Eine schmucklose, einfache Blüthe ist das Kreuzblümchen, wie das Kreuz, dessen Sinnbild es ist. Wie Viele gehen unbekümmert und gleichgültig am Kreuze wie an jenem Blümchen vorüber und ahnen nicht, welch' kostbaren Schatz das Kreuz in sich birgt! Die rothe Farbe des Blümchens erinnert an den, welcher am Kreuze hängt, vom Blute seiner Wunden geröthet. —
Als man in der Eile keinen Scepter fand, um Kaiser Rudolph von Habsburg zu krönen, nahm er das Kruzifix vom Altare und sprach: Das soll mein Scepter sein! —
Ist das auch deine Sprache? — Einer frommen Seele wurde viel von dem Schauerlichen und Furchtbaren ihres künftigen Aufenthaltes vorgesagt; da fragte sie einfach: Ist ein Kruzifix dort zu finden? — Ja ! — Nun dann, erwiederte sie, will ich Alles gerne ertragen.

Es glänzt ein Blümchen auf der Au
Im jungen Frühlingsprangen,
Wenn noch die Aecker kahl und grau
Vom Stoppelflor umhangen.
Ein melancholisch Rosenroth
Ist drüber hingegossen;
Aus magern Blättlein, starr und todt,
Ist es hervorgesprossen.
Kreuzblümchen heißt das zarte Kind
Im rothen Feierkleide
Des Thaues Silbertröpflein sind
Sein einziges Geschmeide.
Doch ist es mir um Geld nicht feil,
Da es so lieblich flammet;
Es mahnt mich an das eine Heil,
Das von dem Kreuze stammet.

(Ludwig Gemminger)

Donnerstag, 28. Februar 2013

Kornblume - Cyane

Foto: Pixabay
Die Kornblume gehört zur Familie der Korbblütler.

Andere Namen sind Termse, Geißbein, Cyane.

Die Blütezeit ist von Mai bis August.

Die Bedeutungen in der Symbolik sind Liebe, beständige Treue, Zuversicht.

Die Blumensprache sagt: "Ich gebe die Hoffnung nicht auf." Aus anderer Quelle: "Ich baue auf deine Treue."

Für die Bauern war die Kornblume eher eine Plage. Sie binden sich an Roggen und verbreiten sich im Kornfeld. Die festen Stengel der Kornblume machten früher leicht die Sensen und Sicheln stumpf. Heute sieht man sie daher wohl eher an Feldrändern.

Ein Feldblumenstrauß, zusammen mit Margeriten und Mohn ist allerdings an Schönheit kaum zu übertreffen.

Foto: Pixabay

Gedichte

Kornblumen flecht ich dir zum Kranz...

Kornblumen flecht' ich dir zum Kranz
Ins blonde Lockenhaar.
Wie leuchtet doch der blaue Glanz
Auf goldnem Grund so klar!

Der blaue Kranz ist meine Lust;
Er sagt mir stets aufs neu,
Wohl keine sei in tiefster Brust
Wie du, mein Kind, so treu.

Auch mahnt sein Himmelblau zugleich
Mich heimlich süßer Art,
Daß mir ein ganzes Himmelreich
In deiner Liebe ward.

Emanuel Geibel

Kornblume
Sprüche.
Spruchgedicht von Friedrich Schiller

Zierde wärst du der Gärten, doch wo du erscheinest, da sagst du:
Ceres streute mich selbst aus mit der goldenen Saat.

Friedrich Schiller


Kornblumen

In der Saat viel blaue Sterne
Stehn wir leuchtend fern und nah.
Laßt uns blühn und seht uns gerne,
Denn wir sind nun einmal da!

Die uns sonst nicht leiden mochten
Unterm Korn, die schimmernd blaun:
In den Erntekranz geflochten
Mögen sie doch gern uns schaun.

Zu dem Ernst nutzreicher Ähren
Fügen wir, was heiter glänzt:
Freude will Natur euch lehren,
Und sie bringt das Brot bekränzt.

Johannes Trojan


Cyanen blühen unter Aehren
Und mahnen an die Kommunion,
Weil wir in Brodsgestalt verehren
Im Sakramente Gottes Sohn.

O schönster Tag in meinem Leben,
Wo ich zuerst den Herrn empfing.
Wo er sich gänzlich mir gegeben,
Mein Herz an seinem Herzen hing!

 O schönster Tag, dein will ich denken,
So lange, bis mein Auge bricht,
 Bis Gott sich wird mir ewig schenken;
Nein, diesen Tag vergeß' ich nicht!

Ludwig Gemminger

Sonntag, 24. Februar 2013

Hyazinthe

Foto Leo Michels
Die Hyazinthe gehört zur Familie der Hyazinthengewächse. Die Blütezeit ist von März bis Mai. Wildwachsend ist die Hyazinthe blau, in Kulturen und veredelter Form hat sie vielfältige Farben.

Der Hyazinthe werden auch verschiedene Heilwirkungen zugeschrieben. So soll sie zum Beispiel durchblutungsfördernd, wärmend, abführend, sexuell kräftigend wirken.

Die Grundbedeutungen in der Symbolik sind Hoffnung, Wiedererwachen der Natur, neue Aktivitäten, schnelles Vergehen irdischer Schönheit, Treue.

Die Blumensprache sagt: "Deine Kälte lässt mich verschmachten!"

Sind es nicht die Hyazinthen, die uns im Frühjahr mit ihren vielfältigen Farben und betörendem Duft erfreuen? Durch ihre frühe Blütezeit ist die Hyazinthe ein erster Frühlingsbote. Oft dient sie auch als Topfpflanze als nettes Geschenk, aber auch in unseren Gärten erfreut sich die Hyazinthe großer Beliebtheit.

In der Antike wuchsen die Hyazinthen in den Gärten der Araber. Erst im 16. Jahrhundert gelangten sie nach Europa.

Gedichte

Mit einer Hyazinthe

Aus dem Zaubertal dortnieden,
Das der Regen still umtrübt,
Aus dem Taumel der Gewässer
Sendet Blume, Gruß und Frieden,
Der dich immer treu und besser,
Als du glauben magst, geliebt.

Diese Blume, die ich pflücke,
Neben mir vom Tau genährt,
Läßt die Mutter still zurücke,
Die sich in sich selbst vermehrt.
Lang entblättert und verborgen,
Mit den Kindern an der Brust,
Wird am neuen Frühlingsmorgen
Vielfach sie des Gärtners Lust.
Johann Wolfgang von Goethe

Die Hyazinthe

Ich grüße dich, du wunderbarer Duft,
Der sich in diesen zarten Kelchen wieget,
Du Schiff, worin durch dunkelblaue Luft
Die Seel' entzückt nach fernen Ufern flieget.
Das Steuer ist ein alter, alter Traum
Von andern Zeiten, himmelschönen Auen,
Gold ist der königlichen Ströme Schaum
Und hohe, schlanke Palmen sind zu schauen.

Die Lotosblume schwimmt auf blauer Flut,
Die Welle scheint mit holder Scham zu fragen,
Welch Wunder ihr im keuschen Schoße ruht?
Doch nur die Kinder wissen es zu sagen.
Friedrich Theodor Vischer

Hyazinthe

Hyazinthe war die teure
Lieblingsblume meiner Mutter,
Die ein Lenzeskind gewesen,
Eine echte Märzgeborne.

Jährlich um des Monats Mitte,
Trat ich morgens in ihr Zimmer
Und bescherte zum Geburtstag
Ihr die ersten Hyazinten.

Lenz durchglomm ihr blaues Auge,
Wob in ihrem feinen Antlitz
Und umstrahlte noch im Alter
den kastanienbraunen Scheitel.

Märzenstark war ihre Seele,
Die sich hob aus allem Niedern
Zum Erhab'nen und zum Zarten
Wie auf sichtbar hellen Schwingen.

Und auch diese Edle wurde
Hingebeugt von Erdenschwere,
Ihre lichte Liebe wankte
Kummervoll zu eis'ger Grabnacht.

Dorthin um des Monats Mitte
Trag' ich jetzt die Märzengabe
Süßester Erinnerungen,
Meinen ganzen toten Frühling!
Emil Claar


Schlank auf schlankem Blüthenstengel
Ragst du in die Maienluft,
Mit den Tinten ohne Mängel,
Mit dem wonnevollen Duft.

Wie so lieblich deine Kelche
Sich zur Blumentraube reih'n,
Von den andern Blumen welche
Kann den Anblick uns verleih'n?

Wohl an Duft balsamisch feiner,
Uepp'ger auch, das geb' ich zu,
Aber zarter ist und reiner
Keine Blume, als wie du!

Angehaucht von deiner Nähe,
Wird's in jedem Innern licht,
Denn es ist, als ob man sähe
In ein Engelsangesicht.
Ludwig Gemminger