Samstag, 20. April 2013

Kastanienbaum

Kastanienbaum
Foto: Leo Michels

Kastanie reife Früchte
Foto: Leo Michels
Die Kastanie gehört zur Familie der Buchengewächse. Die Blütezeit ist von Mai bis Juli. Der Baum kann bis zu tausend Jahre alt werden.

Ende des 16. Jahrhunderts kam die Kastanie nach Mitteleuropa und wurde wegen ihrer schönen Blüten als Straßen- und Parkbaum angepflanzt. Heute ist der Kastanienbaum in ganz Europa verbreitet.

Als Heilwirkungen werden der Kastanie zugeschrieben: blutfördernd, Mineralsalze zuführend, stärkend, hustenstillend, wundheilend und blutstillend

Die Blumensprache sagt:
Blüte - Kannst du mir verzeihen?


Der Kastanienbaum.
Luxus.

Der Kastanienbaum, aus fremdem Boden verpflanzt, hat sich doch noch nicht über die vaterländischen Eichen und Fichten emporheben können. Indessen benutzt man ihn, die Wege zu beschatten, Kunstwälder zu schmücken und Land, Häuser und Schlösser zu umgeben.
Sich brüstend, weit die Aeste aus er streckt,
Sein breites Laub die Wolken uns verdeckt.

Bei'm Anfang des Frühlings bedarf es nur eines warmen Tages, wo die Luft vom Winde bewegt wird, so ist dieser Baum urplötzlich mit grünem Laube überdeckt. Steht er einzeln, so gewährt sein pyramidenartiger Wuchs einen erfreulichen Anblick, vorzüglich durch das schöne Grün seiner Blätter und den Reichthum seiner buschartigen Blüthen, die ihm zuweilen das Ansehn eines großen Kronleuchters geben, der mit schimmernden Kerzen rund umher geschmückt ist.

Er scheint gleichsam der Pracht und dem Ueberfluß zu huldigen; er bestreut daher den Rasen, der ihn umgiebt, mit seinen Silberblüthen; der Wollust verleiht er seinen anmuthigen Schatten; aber der Armuth giebt er nur ein sehr unbrauchbares Holz und eine bittere Frucht; es ist ein kärgliches Almosen, das er durch seine dürren Blätter spendet, wenn man sie zur Feuerung benutzt. Der echte Kastanienbaum hat nicht auf dem Boden eines kältern Klimas gedeihen wollen, und seine süßen Früchte sind daher ein Artikel des Luxus und kitzeln nur den Gaumen begüterter Leckermäuler.

Der Kastanienbaum gleicht dem Reichen er verbreitet zwar seine Aeste weit umher und beschattet damit einen großen Umfang, doch, umgeben von Schmeichlern, schafft er wenig Vortheil und setzt nur den großen Haufen durch seine nutzlose Blüthenpracht in Erstaunen. Er ist ein Sinnbild des werthlosen Luxus.

Die Blüthe, die das Auge nur entzückt,
Verschwindet bald mit ihrem flücht'gen Glanze;
Die Frucht allein, die nähret und erquickt,
Bestimmt den wahren Werth von jeder Pflanze.

(Charlotte de Latour)

Gedichte

Schwarzschattende Kastanie

Schwarzschattende Kastanie
Mein windgeregtes Sommerzelt,
Du senkst zur Flut dein weit Geäst
Dein Laub es durstet und es trinkt,
Schwarzschattende Kastanie!
Im Porte badet junge Brut
Mit Hader oder Lustgeschrei
Und Kinder schwimmen leuchtend weiss
Im Gitter deines Blätterwerks,
Schwarzschattende Kastanie!
Und dämmern See und Ufer ein
Und rauscht vorbei das Abendboot,
So zuckt aus roter Schiffslatern
Ein Blitz und wandert auf dem Schwung
Der Flut, gebrochnen Lettern gleich,
Bis unter deinem Laub erlischt
Die rätselhafte Flammenschrift,
Schwarzschattende Kastanie!

Conrad Ferdinand Meyer

Hollunder - Holunder

Schwarzer Holunder - Blüte
Foto: Leo Michels

Holunder gehört zur Familie der Geißblattgewächse. Andere Namen sind Holler, Holder. Frühere Schreibweise ist Hollunder, heute Holunder.

Holunder blüht von Mai bis Juli.

Als Heilwirkung ist bekannt: magen- und darmreinigend, schweißtreibend (Blüten), Fiebersenkend, harntreibend und blutreinigend.

Die Blumensprache sagt:
Zweifle nicht länger an meiner Liebe.
Bist du krank? Ich habe ein Mittel für dich.




Hollunder.
Liebe deine Eltern

Wer seine Eltern nicht innig liebt.
Schwarzer Holunder - Früchte
Foto: Leo Michels
Für den es keinen Himmel gibt.
Viele Blümchen wachsen an dem Stengel des Hollers und umgeben freundlich und duftend den Stamm, wie Kinder ihre Eltern; darum kann man denselben zum Sinnbild der kindlichen Liebe nehmen. Wie es einen weißen und violetten Holler gibt, so gibt es auch unschuldige Kinder, welche ihren Eltern Freude machen und böse Kinder, die ihnen ein violettes Kleid anziehen, d. h. Trauer und Schmerz bereiten. Zu welchen willst du gehören? Zu den Guten, dann bete für sie, dann sei ihnen gehorsam, dann unterstütze sie, wenn sie alt oder arm sind, um den Segen des Himmels zu erlangen, der in den Worten liegt: „Ehre Vater und Mutter, auf daß du lange lebest und es dir wohlgehe auf Erden."

O liebe die Eltern
Und kränke sie nicht,
Es ist dieß die schönste,
Die dankbarste Pflicht!
Dann immer die Freude
Nur Kränze dir flicht.
Dann nimmer der Becher
Der Wonne zerbricht;
Dann siehst du auf Erden
Den Tod lange nicht,
Gott wendet von dir nie
Sein mild' Angesicht;
Der himmlische Segen
Von dir weicht er nicht,
Einst wirst du erfahren,
Ein gnädig Gericht;
Drum liebe die Eltern,
Und kränke sie nicht!

(Quelle: Die Blumensprache in christlicher Deutung)

Freitag, 19. April 2013

Cyanen (Kornblumen) Gedicht

Cyanen. 

Ihr lieben blauen Kronen,
Nun seyd ihr welk und matt,
Wohl wie des Mädchens Hoffen.
Das euch gewunden hat.

Senkt die geknickten Häupter,
So senkte sie den Blick,
So das Cyanen-Auge.
Im letzten Mißgeschick,

Da fielen meine Träume
Wie welke Blüthen ab,
Ich lege euch mit ihnen.
Als Opfer auf ihr Grab.

Mahnt mich der klare Himmel
An ihrer Augen Glanz,
So denke ich auch sehnend
An den Cyanen- Kranz.

Rudolf Gustav Puff

Donnerstag, 18. April 2013

Veilchen Gedicht

Veilchen. 

Veilchen, wie so schweigend,
Wie so still dich neigend
In das grüne Moos!
Veilchen, sag was sinnst du,
Sag mir, was beginnst du,
Scheinst so freudenlos?

„Laß mich! still und bange
Lausch' ich dem Gesange
Jener Nachtigall.
Wenn, sie singt, so schweig' ich!
Wenn sie singt, so neig' ich
Ihrem Sang und Schall."

Hoffmann von Fallersleben


Veilchen. 

Veilchen, unter Gras versteckt,
Wie mit Hoffnung zugedeckt,
Veilchen, freue dich mit mir!
Sonne kommt ja auch zu dir.

Sonne scheint mit Liebesschein
Tief dir in dein Herz hinein,
Trocknet deine Thranen dir —
Veilchen, freue dich mit mir!

Hoffmann von Fallersleben

Sonntag, 14. April 2013

Veilchen Gedichte

Die Veilchen

Kommt hinaus, laßt uns gehn,
Die Veilchen zu sehn!
Brauchst nicht erst zu schmücken
Dein nußbraunes Haar;
Winde Kränze darein,
Die der Frühling gebar!

Sieh dort in dem Schoos
Des Thals aus dem Moos,
Da blicken die Veilchen
So lieblich heraus —
Komm, pflück' dir geschwind
Die schönsten zum Strauß!

Pflück' immer sie ab;
Sinkt doch Alles zu Grab!
Und ist es nicht besser
Am Herzen vergehn,
Als verwelkend allein
Am Grabe zu stehn?

(Zarnack's Volkslieder.)

Veilchen. 

So lieb, so klein,
So schön, so rein,
Lieb Veilchen auf der Haide!
Lieb Veilchen, du die kleinste Zier
Der Mutter Erde, du bist mir.
Bist mir die größte Freude.

(Gleim)

Sonntag, 7. April 2013

Der Veilchen- und Vergißmeinnicht-Strauß

Der Veilchen- und Vergißmeinnicht-Strauß


Der Frühling war wieder in das See-Thal hernieder gestiegen wo Grifeldis den Sitz ihrer Ruhe aufgeschlagen hatte. Alles blühte, keimte und duftete wieder; Alles erwachte wieder aus dem Winter-Schlummer und zeigte neues Leben, und bot seinen Frühlingsgruß.

Vom neuen Reize der Natur gelockt, hatte denn auch ein junger Fischer seine Hütte verlassen und war im leichten Kahne, bewegt vom taktmäßigen Ruderschlage, nach einer fern entlegenen, aber stillen Bucht gefahren, und hatte sich daselbst auf einem Uferplatze gelagert, wo das zarte und seidene Rasengrün üppig empor wuchs und tausend süß duftende Blümchen dasselbe schmückten. Erfreut durch den überraschten Anblick derselben, beschloß er nun, Sträuße aus denselben zu binden, um sie bei seiner Rückkehr den Fischerkindern zu geben,

Nicht weit von der Uferselle, wo er von des Ruderns Müh' ausruhte, und über den Zauberspiegel des Sees erfreut hinsah,- floß aber auch eine kleine, sanft murmelnde Quelle, an deren von erquickendem Naß sanft berührten Borde die lieblichsten Veilchen und Vergißmeinnicht im zarten Frühlingsgrün prangten und von duftigem Gebüsche beschattet waren. -

Warte, sprach er zu sich, da muß ich mir einen wohlriechenden Strauß für meine vielgeliebte Schwester binden, die mir immer so emsig und willig die von den Fischen zerrissenen Netze flickt und auch neue immer strickt, während ich auf der Höhe des Wassers dem Fischfang nachgehe.

Ich weiß es: se liebt die Blumen über Alles und am meisten die Veilchen und Vergißmeinnicht. Sprachs: und pflückte mit stiller Freude die neugebornen Blümchen und einte sie zu einem wundersamen schönen Strauße.

Entzückt über den reichen Schatz den er daselbst gefunden in der trauten Dunkelheit des Schattengebüsches und am freundlichen Ufer des klaren Sees, kehrte er nun von seiner Fahrt zurück und vertheilte die Blumen unter die Kinder der übrigen Fischer, die ihn schon am Ufer erwarteten; denn se hatten ihn sehr gerne und nannten ihn den lieben Peter. Aber wie er eben im Begriffe ist, dem Einen diesen, dem Andern einen andern Blumestrauß zu geben, und auch schon den letzten vertheilt, siehe, da tritt aus einem Schattengebüsch unvermuthet seine einzige vielgeliebte Schwester hervor. Das ist schön, rief sie in holdseliger Rede, daß du den Kindern so hübsche Sträuße gibst. Was bringst du aber wohl der Schwester?

Da wies der junge Fischer lächelnd auf zartes Ufergras in seinem Kahne, unter welches er den Veilchen- und Vergißmeinnichtstrauß verborgen hatte, Dieses Grün? sprach die junge Fischerin, bin ich denn nicht auch eines Straußes werth?

Doch ehe noch dieselbe weiter gesprochem hob Peter, der junge Fischer, den Veilchen - und Vergißmeinnichtstrauß aus dem frischen und freundlichen Grün hervor und reichte ihn der viel geliebten und fleißigen Schwester. In demselben Augenblicke ertönte wieder das Glöcklein der See-Capelle in der Fülle seiner Silberklänge nicht anders als wollte es seinen Beifall in vernehmbarer Stimme über die gegenseitige Geschwister-Liebe bezeigen, und tönte fort und fort bis Beide wieder in ihre Hütte, in den stillen Raum ihrer Wohnung getreten waren.

(Franz Tauber)

Gerbera

Die Gerbera gehört zur Familie der Korbblütler. Teilweise wird sie auch Sternblume (in Verbindung mit der Aster) genannt.

Schon vor 1737 ist die Gerbera als Afrikanische Aster bekannt. Der Holländer Jan Frederik Gronovius berichtet in diesem Jahr erstmalig über die Gerbera.  Der Name "Gerbera" Wurde nach dem Mediziner und Botaniker Traugott Gerber ausgewählt.

Die Blumensprache sagt:
"Durch dich wird alles schöner."

Ginster

Ginster - Foto: Leo Michels
Die Ginster (Genista) sind eine Pflanzengattung, die zu den Schmetterlingsblütlern (Faboideae) gehört. Doch werden auch Vertreter anderer Gattungen als Ginster bezeichnet, so ist etwa Besenginster eine Art der Gattung Geißklee. (Wikipedia)

In der Pflanzencharakteristik bedeutet Ginster Sauberkeit, Reinlichkeit.

Die Blumensprache sagt:
"Du scheinst sehr schreckhaft"
Charlotte de Latour weist den Schoten des Ginster "Demut" zu.


Gladiole

Die Gladiole gehört zur Familie der Schwertliliengewächse. Ihre Blütezeit ist von März bis Juni.

Andere Namen: Schwertel, Säbelblume, Messerblume, Siegwurz.

Die Blumensprache sagt:
"Ich möchte mich mit dir verabreden."
"Sei nicht so stolz."
oder
"Ich bedaure dein Unglück."

GLADIOLUS. Tournef. Siegwurz.
Blumenscheide einblüthig, zweiklappig, ungleich, lanzettlich, kielig, bleibend. Blüthenhülle fast zweilippig, hinten krummröhrig, sich allmählich trichterich erweiternd in einen sechstheiligen unregelmäßigen und ungleichen Saum. Staubfäden der Röhre eingefügt, fädig, aufwärts gebogen, kürzer als die Korolle. Staubbeutel länglich, pfeilig, parallel, schwebend. Fruchtknoten unten, dreikantig; Griffel fädig, von der Länge der Staubgefäße. Narben drei, etwas flaumhaarig, glatt, geflügelt.

Gladiolus communis Linn. Gemeine Siegwurz.
Mit schwerdtigen, nervigen Blättern und einseitswendigen , übergebogenen , fast rachigen Blüthen, an denen die untern Zipfel länglich -spatelig, fast gleichlang, und die obern seitenständigen gegeneinander geneigt sind.
(Deutschlands Flora, 1823)

Freitag, 5. April 2013

Hortensie

Die Hortensie gehört zur Familie der Hortensiengewächsen.

Die Blütezeit ist von Mai bis August.

Heilwirkungen sind keine bekannt.



Ursprünglich hat die Hortensie rosarote Blüten. Gartenzüchtungen können weiß, rot, blau und gelb blühen. Die Farbe ist abhängig vom Säuregehalt des Bodens. Die Hortensie war im 18. und 19. Jahrhundert Modeblume in Europa. Eine im Topf (evtl. als Geschenk) in den Garten ausgepflanzte Hortensie entwickelt sich in kurzer Zeit prächtig.

Die Blumensprache sagt:
Wie konntest du mich so ganz vergessen?

Donnerstag, 4. April 2013

Augentrost

Gemeiner Augentrost
Foto: Leo Michels
Augentrost (Euphrasia) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae). Der botanische Name kommt vom griechisch ευφρασία, euphrasía – Freude, Frohsinn. (Wikipedia)

In der Hauptsache findet Augentrost in der Alternativmedizin äußerliche Anwendung bei Entzündungen der Augen oder bei Augenschwäche, was vermutlich auf die Ähnlichkeit der Blattzeichnung mit einem Auge zurückgeht (Signaturenlehre). Aber auch innerlich wird er als Tee verwendet, und zwar als angeblich lösendes und linderndes Mittel bei Husten und Halsschmerzen. Größere Studien zur Wirksamkeit fehlen. (Wikipedia)

Der Augentrost (Euphrasia officinalis). Niedliches Blümchen, du weidest das Aug', wenn es dich in  des Sommers Gluth, in dem Wiesengrün und in den Wäldern erblickt. (J. M. Braun)

Die Blumensprache sagt:
Ich wünsche dich zu sehen.

Der Augentrost (Euphrasia) bat einen walzigen, vierspaltigen Kelch; die Blumenkrone ist zweilippig , die Oberlippe ausgerandet, die Unterlippe in drei gleiche Lappen getheilt; die Staubbeutel sind zweilappig und jeder Lappen endigt in eine kleine, grannenartige Spitze, woran man diese Gattung am leichtesten erkennt. Es sind einjahrige, aufrechte, kleine Kräuter.

1.) Der gemeine Augentrost (E. officinalis) blüht im Spätsommer und Herbst auf trocknen Waiden und Bergwiesen; ein niedliches Pflänzchen, nur einige Zoll bis eine Spanne hoch, bald einfach, bald sehr ästig, mit breit eiförmigen, spitzig gesägten Blättern und weißen oder bläulichen Blumen, welche auf der Unterlippe einwärts einen gelben Fleck haben (die Lappen der Unterlippe sind zweispaltig); die Staubbeutel sind an dem untern Ende bärtig. Sonst wurden diese kleinen Kräutlein als Augenmittel gebraucht; unsre Landleute nennen sie in einigen Gegenden Milchschelmen, weil sie sehr spät blühen, wo die Kühe wenig Futter mehr finden.

2.) Der rothe Angentrost (E. odontites) hat blaßrothe Blumen und schmale, lanzettartige Blätter, wird höher, wächst gerne unter dem Getreide, aber auch auf Wiesen und Wegen, blüht gemeiniglich früher, wurde sonst gegen das Zabnweh gebraucht.

3.) Der gelbe Augentrost (E. lutea) hat kleine gelbe Blumen, sehr schmale Blätter, wächst auf trocknen Hügeln und Bergen, wird eine Spanne bis 1 Fuß hoch, blüht im Juli und August; die goldgelben Staubgefässe sind länger als die Blumenkrone.

(Quelle: Populäre Botanik: oder, Fassliche Anleitung zur Kenntniss der Gewächse, Bd. 1 Christian Ferdinand Hochstetter, 1831)


Gedichte

Deutscher Blumengarten. 

Blumengarten
Einen schönen will ich hegen;
Mancher Arten Blumen, die ich gern mag pflegen,
Will ich an im Garten legen. Ihrer warten
Schön im Blumengarten.

Augentrost 
Ist ein Kraut, das soll da stehen.
Wer getrost
Es mit Augen an darf sehn,
Dem muß Lust zum Herzen gehn.
Schad', o Frost,
Nie meinem Augentrost!

Wohlgemuth 
Ist eine Würz, die auch da sei.
Wer darauf ruht,
Und sie zieht ans Herz herbei,
Der ist aller Sorgen frei.
Sommergluth !
Verschone mein Wohlgemuth !

Ehrenpreis.
Ist eine Pflanze, die trägt Ehr
An jedem Reis;
Die soll mir wachsen immermehr.
Nichts ihr bringe Fahr und Seht!
Lüfte leis,
Wieget mein Ehrenpreis!

Wunder hold 
Ist eine Blume die gern man schaut;
Jede Dolo',
Ist von Lieblichkeit bethaut.
Wohl mir, da? ich sie gebaut !
Nicht um Gold
Gib' ich mein Wunderhold.

Immerlieb,
Nimmerleid, ist ein Gesproß,
Wo das beklieb,
Treibt es immer frischen Schoß.
Meiner Freuden Hauptgenoß;
Nie kein Dieb
Stehle mein Jmmerlieb!

Dieser Arten 
Blumen sinds, die ich will hegen
In dem Garten,
Und sie je mit Liebe pflegen.
Komm o Sonne, Thau und Regen,
Helft mir warten
Meinen Blumengarten

(Rückert)

Mittwoch, 3. April 2013

Pfingstrose

Pfingstrose - Foto: Leo Michels
Die Pfingstrose gehört zur Familie der Pfingstrosengewächse. Sie wird auch Putenje oder Bauernrose genannt.

Die Blütezeit ist von April bis Juni. Die Symbolik sagt: Schönheit, Tugendhaftigkeit, Fruchtbarkeit, Fülle, Überfluss.

In China wird die Pfingstrose schon seit über 3000 Jahren gezüchtet. Es gibt daher zahlreiche Arten, einfache, halb gefüllte, gefüllte und viele Zwischenformen. Der herrliche Duft der Pfingstrose begeistert immer wieder. Allerdings sind ihre Blüten nicht besonders haltbar, wenn man sie als Schnittblume verwendet.

Die Blumensprache sagt:

  • Was dich erschüttert, regt sich in uns beiden, 
  • Was du nicht sagst, es ist mir doch bewußt!


In einem Buch mit dem Titel "Darstellung und Beschreibung der Arzneygewächse welche in die neue Preussische Pharmacopöe aufgenommen sind nach natürlichen familien geordnet und erlautert: Bd. 3" von Friedrich Gottlob Hayne aus dem Jahr 1834 werden die Heilwirkungen der Pfingstrose wie folgt beschrieben:

Offizinell sind von der Pfingstrose die Wurzeln, Blumenblätter und Samen (Radix, Flores et Semina Paeoniae). Früher wurde auch die aus der Wurzel gewonnene Foecula Paconiae angewendet. Die frische Wurzel hat einen eigenthümlichen widerlichen Geruch und schmeckt anfangs widerlich- süßlich, später aber bitter und etwas scharf. In der Rinde treten der Geruch und Geschmack besonders vor, weshalb es keineswegs zweckmäßig ist, die geschälten Wurzeln für den Arzneigebrauch aufzubewahren, sondern sie sind ganz und ungeschält zu sammeln. Dann aber zeigen sie, selbst wenn sie (aber mit Vorsicht) getrocknet sind, wiewohl in geringerem Grade, den oben angegebenen Geruch und Geschmack. Die Blumenblätter müssen schnell und behutsam getrocknet werden, wenn sie ihre Farbe behalten sollen. — Die Pflanze enthält ein scharfes, narkotisches Prinzip, bittern Extractivstoff und Gerbestoff. Der Gerbestoff ist bei den Blumen am reichlichsten. In den Samen findet man vorzüglich fettes Oel, 

Im Ganzen macht man, vielleicht mit Unrecht, nur selten noch von der Pfingstrose Gebrauch, und reicht das Pulver der Wurzel zu ......... (hier folgt  eine Rezeptur, die wohl nicht mehr aktuell sein dürfte)

Auch den ausgepressten Saft benutzt man zuweilen. Aus den Blumenblättern wurde sonst ein Syrup und eine Aqua destillata bereitet, jetzt kommen sie nur noch der Farbe wegen zu Räucherpulvern. Die Samen sind ganz außer ärztlichen Gebrauch und werden nur noch, von abergläubischen Leuten auf Fäden gereiht, den Kindern zur Erleichterung des Zahnens oder Abwendung von Gichtern um den Hals gehangen.

Schon die ältesten Aerzte rühmten die Pfingstrose als krampfwidriges Mittel gegen Hysterie und Epilepsie. Tissot und Boerhave klagen über ihre Unwirksamkeit, während mehrere Neuere sie empfehlen, besonders auch bei Krämpfen der Kinder.