Mittwoch, 13. Februar 2013

Löwenzahn



Die Blüte des Löwenzahn
Der Löwenzahn gehört zu der Familie der Korbblütler. Andere Namen für Löwenzahn: Butterblume, Hundeblume, Eierblume, Augenblume, Kuhblume, Pusteblume, Sonnenwirbel, Mönchskopf, Pfaffenröhrlein, Bettpisser

Die Blütezeit des Löwenzahn ist von April bis Juni.

Als Heilwirkungen werden dem Löwenzahn folgende Eigenschaften zugeschrieben: schmerzstillend, beruhigend, stark harntreibend, abführend, blutreinigend appetitanregend, kräftigend, wieder aufbauend.
Pusteblume

Die Symbolik sagt über den Löwenzahn: höchste Lebenskraft, alle Widerstände mit Energie und Kreativität überwindend, Vergänglichkeit des Daseins, Aufbruch der Seele, ebenso ist der Löwenzahn Symbol für christliche Ausbreitung.

Die Blumensprache sagt: Sei nicht zudringlich

Ich selbst betrachte den Löwenzahn eher zwiespältig. Zum einen sieht eine grüne Wiese mit vielen gelben Blüten des Löwenzahn natürlich wunderschön aus, zum anderen mag der Gartenbesitzer sie natürlich nicht so besonders auf dem Rasen, denn der Löwenzahn verhindert wegen der rosettenförmig angeordneten Blätter das Wachsen eines dichten Grasteppichs. Löwenzahn breitet sich auch sehr stark aus. Er wächst selbst in kleinsten Lücken von Beton, Mauerwerk etc. Um ihn dauerhaft zu entfernen, muss man die gesamte Wurzel entfernen - sonst kommt er immer wieder an die Oberfläche.

Und was sagt dazu Charlotte de Latour in ihrer Blumensprache?

Löwenzahn. Orakel. 

Wenn man über eine Ebene oder an den Abhang eines Hügels geht, oder auch auf den Gipfel eines Berges, und auf seine Fußtritte schaut, so wird man nicht selten grüne Flecken gewahr werden, die mit goldgelben Blümchen oben mit lichten und durchsichtigen Küchelchen versehn, besät sind. Dies ist der Löwenzahn; das Orakel des Feldes, man kann es überall um Rath fragen.

Gleich dem Menschen ist dies Kraut über den ganzen Erdboden verbreitet, man findet ,s in allen Welttheilen, an den Polen und am Aequator, an Strömen und auf unfruchtbaren Felsen; überall beut es sich der Hand dar, die es pflücken will, dem Auge, dem es vorhersagen soll. Seine Blume, die sich zu bestimmten Stunden öffnet und wieder schließt, dient dem einsamen Hirten statt einer Uhr, und seine befiederten Büschel verkünden ihm Windstille oder Sturm. Sein forschend Auge leicht aus seinen Blättern, liest, ob sich der Südwind hebt, ein Sturm im Anzug ist.

Aber diese kleinen Klügelchen werden noch weit erfreulicher benutzt. Wenn man von der Geliebten entfernt ist, so pflückt man mit großer Vorsicht eine von diesen durchsichtigen Kugeln, man überläßt sich in Gedanken einem Wunsche, dann dreht man sich nach der Gegend, wo die ferne Gellebte wohnt, und bläst diese Staubfäden ab, damit sie, als treue Boten, dem geliebten Gegenstand die stummen Huldigungen des Herzens überbringen mögen.

Will man wissen, ob der abwesende Gegenstand unsrer Sehnsucht unser eben so herzlich gedenkt, sich eben so lebhaft mit uns beschäftigt, so bläst man von neuem; bleibt nur ein Faden übrig, so ist dies der Beweis, daß man nicht vergessen ist; man muß jedoch bei diesem zweiten Versuche sehr behutsam seyn, man muß sehr sanft hauchen, denn in jedem Alter, selbst in dem Blüthenalter der Liebe, kann ein bloßer Hauch die süßen Täuschungen zerstören, die das Leben verschönern.
(Alte Schreibweise wurde beibehalten)
Bild Leo Michels

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